Ich sehe das einfach anders
Wie sich die berufliche Teilhabe von Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit gestalten lässt
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Zusammenfassung
Einem blinden oder offensichtlich sehbehinderten Menschen im Supermarkt, auf der Straße oder in öffentlichen Verkehrsmitteln zu begegnen, führt häufig zu der Frage: Wie machen sie das eigentlich? Wie kann man sich orientieren, wie lesen und all die Dinge tun, für die wir unsere Sehfähigkeit selbstverständlich einsetzen? Wir kennen den Blindenstock und wissen vielleicht, dass es Brailleschrift und Vergrößerungsgeräte gibt. Sicherlich helfen wir einem blinden Menschen gerne über die Straße. Aber können wir uns vorstellen, stark sehbehinderte oder blinde Kolleginnen und Kollegen zu haben?
Auch aus Arbeitgebersicht gibt es bei den Entscheidungen über Einstellung oder Weiterbeschäftigung von blinden und sehbehinderten Menschen allzu oft Bedenken. Das liegt häufig an mangelnden Erfahrungen und fehlenden Informationen. Arbeitgeber stellen sich die Fragen: Wie sollen blinde oder sehbehinderte Menschen Computerprogramme bedienen, um Texte zu lesen und zu schreiben? Wie können sie ihren Arbeitsweg bewältigen und sich sicher auf dem Betriebsgelände bewegen? Mit welchen Problemen und Kosten muss gerechnet werden? Wie hoch ist das Risiko, dass Inklusion nicht gelingt?
Diese Fragen sind berechtigt und erfordern differenzierte Antworten. Eine Sehbehinderung oder Blindheit ist hinsichtlich Wahrnehmung, Auswirkung und Zurechtkommen sehr individuell. Es können keine allgemeingültigen Lösungen aufgezeigt werden, aber wir geben in dieser Broschüre konkrete Tipps zur Arbeitsgestaltung durch Hilfsmittel, zu Arbeitsassistenz, Beratungsangeboten und finanziellen Fördermöglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
»Stark nur im Team«- Rechte und Pflichten
- Erkrankung und Behinderung
»Durchblick durch Verstehen«- Sehvermögen beurteilen
- Ursachen eines eingeschränkten Sehvermögens
- Wann spricht man von Sehbehinderung – wann von Blindheit?
- Grad der Behinderung (GdB)
- Interview: Im Kopf barrierefrei
- Auswirkungen auf das Arbeitsleben
»Sehbehindert, aber nicht berufsblind«- Interview: Kennst du einen, kennst du keinen!
- Arbeitsschutz und Barrierefreiheit: gemeinsam zum Ziel
- Wer haftet bei Unfällen?
- Was mitteilen, was fragen?
- Lösungen für den Arbeitsalltag
»Barrierefrei mit Technik & Co.«- Ein gutes soziales Miteinander
- Interview: Experte in eigener Sache
- Arbeitswege – sicher ankommen
- Arbeitsplatz gestalten
- Faktoren der Arbeitsumgebung
- Arbeit richtig organisieren
- Arbeit sicher gestalten
- Hilfsmittel
- Qualifizieren und weiterbilden
- Unterstützung durch Arbeitsassistenz
- Fahrplan für die Praxis
- Weiterführende Informationen
»Haben Sie noch Fragen?«